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wissenschaftsjournalismus

In langjähriger Zusammenarbeit mit Verlag der AG SPAK, mit Prof. DDDr. Rolf Schwendter, mit dem TELI-Mitglied Wolfgang C. Goede im BED und im http://Netzwerk-Gemeinsinn.org , bei zahlreichen Pressekonferenzen und seit gut 20 Jahren in Moderationen und eigenen Sendungen vor allem der Gegensprechanlage in http://LoRa924.de und im Bereich der Selbsthilfe,

aber auch in vielen Jahren in den verschiedenen Hochschulen wuchs meine Entschiedenheit, der hochgestochenen wissenschaftlichen Ausdrucksweise eine erklärende, fühlbare und schlichte Sprache zu pflegen, die nicht in arroganter Weise die neu-Deutschen, die weniger Gebildeteten und die auf einfache Sprache Angewiesenen ausschließt und beschämen könnte.

Inklusive Sprache

Rolf Schwendter sprach schon in den 1980er Jahren das Binnen-I, das dann später (meines Wissens) die http://contraste.org und die http://taz.de als erste Zeitungen aufnahmen, in der Gestalt-Aus- und Fortbildung lernte ich noch mehr, wie sehr das Gehirn auf leicht verarbeitbare, nicht auf verneinende Impulse reagiert, und die Aufmerksamkeit ist in den neoliberalen Beschleunigungen seit den 1980er Jahren beständig gesunken!

Die Vielzahl der Medien-Möglichkeiten haben die Medienarbeit vollkommen zersplittert, die Bedeutung der Zeitschriften und Zeitungen reduziert, den Bildern und Filmen den Vorrang gegeben, so dass ich heute Teilnehmende erlebe, die nur auf Bilder reagieren.

Theater ist da natürlich eine dankbare Antwort

die aber allen nicht-Theater-gewöhnten Menschen bedrohlich, emotional gefährlich suspekt erscheinen kann.

Dabei hat Theater eine durchaus wissenschaftlich beleuchtbare Magie, die hierzulande wenig beachtet wird, so weit die Stücke auf Autoren, Texte und erst zuletzt auf Einbettung und Inszenierung betrachtet werden.

Grundlagen für das Forumtheater sind keine Texte …

Abstand - Anker - Atem - Ausdruck - Bewegung - Blick - Haltung - Hindernisse - Pausen - widersprüchliche Gefühle - Der Regenbogen der Wünsche

Der Regenbogen der Wünsche

Augusto Boal war auf verschiedene Weise an der Frage von Bert Brecht wie Methoden zu finden seien, Theater als Dialog zu gestalten. Sein Austausch mit Moreno zum Psychodrama und mit seiner Frau, die als Psychotherapeutin arbeitete, führte dazu, die Methoden der Szenen-Erarbeitung im Theater der Unterdrückten nach den Workshops auch einem Publikum zur Verfügung zu stellen.

Grundlage war der Dialog bei Paulo Freire

Dialog war ein innovatives Wort der 1920er und 1930er Jahre, als die Lehrenden noch autoritär ihre Weisheiten verteidigten … gegen Aufbruch und Wandervogel … und jüdisch-dialogisches Denken. in der aufgeklärteren assimilierten Gelehrsamkeit waren diese Kreise eine Herausforderung in der Wissenschaft.

Die Gestalt-Philosophie und -Therapie nahm Martin Buber und sein Denken und Werk Du und Ich auf, das auch von der Freundschaft mit Gustav Landauer und seinem Aufruf zum Sozialismus beeinflusst war, der anarchisch von den Menschen, nicht von einem parteilichen Marxismus geprägt wurde.

Heute vergleichbar mit dem Wissen um Gruppe und Gruppendynamik, das die 1970er Jahre beeinflusste: Jemand meinte neulich, das Wissen um Bewegungen und Gruppen wäre der größte Fortschritt seit den 1970er Jahren:

Der anachronistische Mensch hält aber an Part-eien fest, um sich zu zerstreiten … und wir hängen wohl viel fester in den traumatischen Erfahrungen unserer Ahnen und Familien wie Rassismus und Tradition, Religions-Gefühligkeit und ritueller Wiederholung bis zur Pervertierung wie in den Urlaubsreisen und Weihnachts-Geschäften.

Theater ist Forschung

Gutes Theater ist immer auch dialogische Feldforschung. Theater ist Forschung!

Das Feld sind wir zuerst selbst: Als Theater-Gestaltende und -Spielende haben wir eine Vorstellung, die wir dem Publikum geben, sowohl von uns selbst als auch vom Publikum.

Dabei entsteht immer ein Dialog der mehr oder weniger offen ist und gefüllt oder gefühlt werden kann: Wenn wir Literatur verabreichen, oder ein fertiges geschlossenes Stück, bekommen wir Aufmerksamkeit und (hoffentlich) Applaus, wenn wir dialogische Formen anbieten, bekommen wir Mitspielende und Antworten.

Wahrheit und Wissenschaft gehen nur im Dialog

Reden über Wahrheit und Wahrheiten, kann aber nicht den Schritt zum Dialog, bleibt bei Schuldigen und Verantwortlichen, wie im Postfaschismus der 1950er und 1960er Jahre: „Der Führer war's, wir mussten ja gehorchen!“

„Hört auf die Wissenschaftler“ - ja, aber welche? Und wenn sie nicht auf den gleichen Grundlagen argumentieren?

Auszüge aus dem Artikel „Die Verwandtschaft von Gestalt und Forum-Theater - Theater der Unterdrückten und die Gestalt-Therapie“

erschienen in: Helmut Wiegand (Hg): Theater im Dialog: heiter, aufmüpfig und demokratisch Deutsche und europäische Anwendungen des Theater der Unterdrückten https://fritz-letsch.blogspot.com/2021/09/verwandtschaft-von-gestalt-und.html

wissenschaftsjournalismus.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/26 12:47 von lenni