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Demenz als Kapitalismus-Krankheit

In einer Kleinfamilien-Struktur des Postfaschismus der 1950er und 1960er Jahre aufgewachsen, sprengten wir die Verhältnisse unserer Eltern, bestärkt durch alte Kapuziner und aufgeklärte Junglehrer, erste emanzipatorische Lehrerinnen, die das bigotte christliche Fräulein-Wesen nicht mehr haben mussten:

Amerikanische und englische Musik hatte schon ihre Welt wie die Korea- und Vietnamkriegs-Nachrichten verstört, und ein Konzil ab 1963 setzte sogar die lateinische katholische Welt in Bewegung, die bis zu den Synoden der ganzen 1970er Jahre andauerte, bis Ratzinger und Konsorten der Bewegung 1981 ein Ende setzten.

Die Studenten-Bewegungen, die alte Nazi-Professoren und Selschaften aufdeckten, die Bewegung gegen den Vietnamkrieg, das Musical Hair und widerständige Liedermacher: Es lebte eine neue Zeit und Hoffnung.

Die „geistig-moralische Wende“ durch Kohl brachte dann den resignativen Stillstand, den verlogenen Kassendeal, der gedrückten Löhne und restaurierten Macht-Hierarchien.

politische Supervision kann ungewöhnlichen Fragestellungen nachgehen:

Demenz als Kapitalismus-Krankheit?

Demenz als Kapitalismus-Krankheit

Die Ich-Gesellschaft der Ära Kohl, die finanzierende Freundschaften höher einschätzte als die Gerichte und die korruptionsfreie Staats-Ordnung, getarnt mit „jüdische Vermächtnisse“ in der Parteikasse, hat uns für die bessere Vermarktung im Wettbewerb aus dem WIR des Sozialstaates zu Gesundheits-Fallzahlen reduziert.

In den Beziehungen, den Einkommen und den Renten versuchten WIR, darauf zu reagieren, wurden auf Riester-Versicherungen getrimmt, die nur der Versicherungswirtschaft dienten, aber unsere durch Niedrig-Löhne erzeugten Renten-Lücken ausgleichen sollten.

Zurückgeworfen auf die Zweierbeziehung und Kleinfamilie ohne tragfähige sonstige Freundschaften und offene Genossenschaften, fühlen wir uns allein in der Welt, zum Teil sogar noch allein mit unseren schlechten Kindheits-Erinnerungen und Beziehungs-Erlebnissen.

So dämmern in etlichen Altenheimem ruhig gestellte Alte und erinnern in ihrem verbliebenen Langzeitgedächtnis die Kriegserlebnisse, ohne sie besprechen zu können, damit sie nicht nachts durch die Gänge irren, weil das Personal fehlt.

Vergessen und Verschweigen war lange Jahrzehnte geübt, kein Familienfest durch gefährliche Bemerkungen und Fragen zu stören, die Nachfragen zur Familiengeschichte und den bereicherten Vermögen wurden ausgeblendet.

Demenz blendet aus: Im Gehirn bleibt das reduzierte ICH und meint, mit sich selber klar kommen zu müssen, wie früher nach Bestrafungen und Beleidigungen, ohne Fähigkeit zu Versöhnung und Wieder in Kontakt kommen.

Demenz vereinsamt: Ganze Bewegungen und Stiftungen versuchen, die Kontakte aufrecht zu erhalten, die Scham vor Familie und Nachbarschaft, das Versagen der sicheren „Zurechnungsfähigkeit“ wird peinlich vertuscht und verschwiegen, bis die Überlastung anwächst, die Heim-Unterbringung ansteht.

Ratlosigkeit und Engpass in der Gestalttherapie bearbeiten wir im Quarterly am 6.3.22 auf Zoom, für alle Gestalt-Interessierten kostenlos und offen: Gegen den Burnout der Gesellschaft! Die Demenz als Kapitalismus-Krankheit Eine Frage der politischen Supervision.

Visionen der Veränderung und Begegnung verändert Gesellschaft

Da er auf dem Instanzenweg schlichtweg durchdrehte, stand seiner Bestallung zum behördlich genehmigten Idioten nichts mehr im Wege. Martin Gerhard Reisenberg

demenz_als_kapitalismus-krankheit.txt · Zuletzt geändert: 2022/02/17 12:07 von fritz